Herz & Kreislauf

Betreuung von Herz- / Kreislauferkrankungen

 

Angeborene Herzfehler sind oft schon vor der Entbindung durch die pränatale Ultraschalldiagnostik bekannt oder fallen meist in den ersten Stunden und Tagen nach der Geburt auf, z.B. weil ein Kind unter Atemnot leidet, blau ist oder ein auffälliges Herzgeräusch zu hören ist. Gerade leichtere angeborene Herzfehler können aber auch viele Jahre lang unentdeckt bleiben, bzw. erst im Laufe der Jahre an Bedeutung gewinnen. Im Falle von angeborenen Herzfehlern begleiten spezialisierte Kinderkardiologen (pädiatrische Kardiologen) im PaedNetz Bayern die Patienten - manchmal sogar bis ins Erwachsenenalter hinein. 

 


Von einer erworbenen Herzerkrankung spricht man, wenn die Krankheit bei der Geburt des Kindes noch nicht vorhanden war. Das Spektrum umfasst hier u.a. Erkrankungen wie Herzmuskelentzündungen (Myokarditis), rheumatische Klappenfehler (Endokarditis), Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien: Extrasystolen, Tachykardien, AV-Block etc.), Bluthochdruck (arterielle Hypertonie, bzw. - viel seltener - pulmonale Hypertonie), Kreislaufregulationsstörungen (orthostatische Dysregulation, Synkope) u.v.m.

 

Was können Anzeichen für eine Herzerkrankung sein?

 

Bei Säuglingen sind dies in erster Linie eine blaue oder grau-weiße Verfärbung der Haut, Trinkschwäche, Schwitzen, schlechtes Gedeihen, aber auch Atemnot, Erbrechen, Unruhe.

Bei älteren Kindern und Jugendlichen bestehen eher eine körperliche Leistungsminderung, Ohnmachtsanfälle oder subjektive Beschwerden wie Herzrasen, Beklemmungsgefühle, Kopfschmerzen und Luftnot.

Die genannten Symptome und Krankheitszeichen können auf eine Herzerkrankung hinweisen, können aber auch andere Ursachen haben.

Ebenso können sie bei einer Herzerkrankung vorhanden sein, müssen es aber nicht. Leider gibt es auch Herzerkrankungen, die aus völligem Wohlbefinden heraus und ohne vorangehende Beeinträchtigung des Allgemeinzustandes zu lebensbedrohlichen Zuständen oder gar zum plötzlichen Herztod führen können (z.B. hypertrophe Kardiomyopathie, Long-QT-Syndrom).

 

Bei meinem Kind wurde ein Herzgeräusch festgestellt

 

Wenn Ihr Kinderarzt oder Hausarzt bei Ihrem Kind ein Herzgeräusch (oder ein anderes verdächtiges Symptom) festgestellt hat und eine Untersuchung beim Spezialisten empfohlen hat, so ist dies für Sie wie auch für viele andere Eltern unter Umständen beunruhigend.

Zum Glück können mit den heutigen Untersuchungsmöglichkeiten (s.u.) Herzerkrankungen in den meisten Fällen im Rahmen einer einzigen ausführlichen ambulanten Untersuchung sicher diagnostiziert oder zumindest weitgehend eingegrenzt werden. Somit kann dann auch in den meisten Fällen eine sichere Aussage über eine mögliche Gefährdung des Kindes getroffen werden.

Je nach Dringlichkeit ist in unserer Praxis eine Untersuchung innerhalb weniger Tage in der Regel problemlos möglich. Wenn akute Symptome bestehen, oder Ihr Kinder-/Hausarzt eine hohe Dringlichkeit sieht, auch am selben Tag.  

 

Was erwartet uns bei einer kinderkardiologischen Untersuchung?

 

...nichts wirklich Schlimmes! Manches ist für kleine Kinder unangenehm, nichts tut wirklich weh. Auf manche der unten genannten Untersuchungen kann der Arzt eventuell auch verzichten.

Zunächst interessiert den Kinderkardiologen der Grund Ihrer Vorstellung, d.h. Beschwerden, Vorgeschichte etc. Dann erfolgt eine körperliche Untersuchung, d.h. Abhören von Herz und Lunge, Beurteilung der Pulse, der Haut, der Größe von Leber und Milz etc.

Sodann werden Größe, Gewicht und Blutdruck gemessen, ein EKG wird abgeleitet und die Sauerstoffsättigung wird gemessen.

Die Herzultraschalluntersuchung beansprucht in der Regel zwischen 10 und 20 Minuten. Hier sollten Sie für Babies Schnuller, Fläschen, Spielzeug etc. mitbringen, für zappelige Kleinkinder eventuell auch die Lieblings-DVD...

Eine Blutentnahme ist nur sehr selten nötig.

Weitere Untersuchungen, für die in der Regel ein zweiter Vorstellungstermin nötig ist können bei speziellen Fragestellungen sein: Langzeit-EKG, Langzeit-Blutdruckmessung, Fahrradergometrie (=Belastungs-EKG und -Blutdruckmessung).

 

 

Aufgaben des Kinderkardiologen

 

In erster Linie ist es die Aufgabe des Kinderkardiologen, einen angeborenen oder erworbenen Herzfehler oder eine Herzerkrankung zu diagnostizieren und zu klassifizieren, bzw. auszuschließen.

Darüber hinaus ist bei Vorliegen einer Herzerkrankung oft die Beratung des Patienten bzw. der Eltern und die Kontrolle des weiteren Verlaufes ausreichend. Eventuell muss aber auch eine medikamentöse Therapie eingeleitet werden, oder das herzkranke Kind muss zu Spezialuntersuchungen (z.B. Herzkatheter, Kernspintomografie) oder zu einem operativen oder interventionellen Eingriff an eine spezialisierte Kinder-Herzklinik weiter verwiesen werden.

Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrem PaedNetz Bayern Kinder- und Jugendarzt.

© DK 08

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